Ratgeber Bauzinsen – wie entwickeln sich die Märkte?

Baufinanzierungen sind definitiv ein Thema, dass sich im Jahr 2023 und 2024 deutlich geändert hat. Geändert bedeutet in diesem Fall, dass man bei den Bauzinsen davon ausgehen kann, dass diese zwar 2024 auf einem hohen Niveau liegen, sie aber künftig wieder in eine andere Richtung gehen werden.

Inhalt

Wie haben sich die Bauzinsen bisher entwickelt?

Über viele Jahre notierten die Bauzinsen in Österreich auf einem sehr niedrigen Niveau. Das heißt, dass langfristige Kredite über Bauzinsen mit einer Laufzeit von 10 bis 15 Jahren zu einem Zinssatz von 1 bis 2% p.a. abgeschlossen werden konnten. Gerade hohe Kreditsummen konnten somit langfristig und ohne großen Aufwand realisiert werden.

Welche Rolle hat der Leitzins auf die Bauzinsen und Kredite?

Die Bauzinsen haben eine gewisse Abhängigkeit zum Leitzins. Dieser wird in Europa durch die europäische Zentralbank vorgegeben und definiert. Es handelt sich hierbei um den Zinssatz, zu dem sich die Banken Geld leihen können und zwar von der Zentralbank. So fern die Banken selbst bei einem niedrigen Leitzins in der Lage sind, sich zu günstigen Konditionen zu refinanzieren, sind auch die Zinsen für Kredite für Konsumenten sehr niedrig. Das bedeutet, dass die Endkunden ebenfalls damit rechnen können, dass der Zinssatz besonders niedrig ist. Wenn jedoch der Leitzins steigt, heißt dies in der Regel, dass auch die Zinsen für die Verbraucher und Endkunden deutlich steigen. Das liegt daran, dass die Banken natürlich den Zinssatz weitergeben.

Der Leitzins in Europa wurde in den vergangenen Jahren immer weiter angehoben. Das bedeutet, dass der Leitzins von 0% über einen Zeitraum von ca. 3 Jahren auf einen aktuellen Wert in Höhe von 4,5% angestiegen ist. Wenn Banken sich Geld von der EZB leihen wollen, müssen sie dafür also inzwischen 4,5% Zinsen bezahlen. Das ist auch der Grund, weshalb immer mehr Banken sich dazu entscheiden, sich auf anderen Wegen günstiger zu refinanzieren. In der Praxis bedeutet dies, dass z.B. die Zinsen für Tagesgeldprodukte deutlich gestiegen sind.

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Wie kann ich Bauzinsen einfach und bequem berechnen?

Bauzinsen lassen sich sehr einfach mit einem Baufinanzierungsrechner online berechnen. Über diesen Weg können besonders gute Angebote innerhalb von wenigen Minuten ermittelt und genutzt werden. Langfristig betrachtet sind Online Baufinanzierungsrechner eine besonders attraktive Möglichkeit, die besten Konditionen binnen kurzer Zeit zu ermitteln.

Der Blick in die Zukunft: Wie entwickeln sich die Bauzinsen in Österreich?

Die Bauzinsen in Österreich dürften wie auch in den anderen Ländern in Europa im Jahr 2024 wieder leicht sinken. Viele Experten gehen davon aus, dass der Leitzins irgendwann wieder gesenkt wird, da auch die Inflation zurückgegangen ist. Das heißt im Klartext, dass man davon ausgehen muss, dass definitiv sehr viel weniger Zinsen gezahlt werden müssen, um sich Geld leihen zu dürfen.

Der Leitzins auf einem Niveau von 4,5% ist definitiv deutlich höher, als es in den letzten 10 Jahren üblich gewesen ist. Es ist möglich, dass der Zins in kleinen Schritten gesenkt wird. Die Banken in den USA und in Europa sind hier definitiv im Fokus.

Zinsbindung bei einem Baukredit: Welche Optionen gibt es?

Wer einen Baukredit abschließen möchte, hat was die Zinsbindung angeht verschiedene Optionen zur Auswahl. Das heißt im Klartext, dass ein Baukredit mit einer Zinsbindung von z.B. 5, von 10 oder von 15 Jahren abgeschlossen werden kann. Je kürzer die Zinsbindung ist, desto eher kann man davon ausgehen, dass die Zinsen niedrig sind. Oftmals verlangen Banken leicht höhere Zinssätze, wenn diese über viele Jahre hinweg festgelegt werden sollen. Wenn man sich dazu entscheidet, mit kurzen Laufzeiten zu arbeiten, muss natürlich dafür gesorgt werden, dass eine Kreditverlängerung irgendwann beantragt wird.

Vor ein paar Jahren war es zu empfehlen, dass mit möglichst langen Laufzeiten und mit langen Zinsbindungen gearbeitet wird. Es war möglich, dass Kreditlaufzeiten von z.B. 10 oder 15 Jahren mit einem effektiven Jahreszinssatz in Höhe von gerade einmal 1 bis 2% p.a. abgeschlossen werden konnten. Heute werden Zinssätze im Bereich von 3 bis 5% pro Jahr aufgerufen. Gerade bei höheren Kreditsummen im Bereich von z.B. 400.000 bis 800.000 Euro sind die Kosten damit in Summe sehr viel höher und es ist gar nicht so leicht, einen guten Kredit abschließen zu können.

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Da davon auszugehen ist, dass die Zinsen in den kommenden Jahren wieder sinken, kann es durchaus eine interessante Taktik sein, jetzt mit einer kurzen Laufzeit für einen Kredit zu arbeiten. Wer eine Laufzeit von aktuell 3 bis 5 Jahren abschließen kann, darf darauf hoffen, dass nach Ende der Zinsbindung mit einer Senkung der Zinsen gerechnet werden kann, wenn man sich für eine neue Form der Finanzierung entscheidet.

Sofern der Leitzins in den kommenden Jahren weiter sinkt, muss natürlich überlegt werden, über welche Laufzeit die restliche Kreditsumme aufgenommen wird. Es ist auch denkbar, dass die Laufzeit aufgeteilt wird und man z.B. einen Teil der Kreditsumme zu 5 Jahren an einen Zinssatz bindet und einen anderen Teil der Kreditsumme bindet man zu 10 Jahren an die Kreditsumme. In der Praxis sind hier viele Konstellationen möglich. Häufig ist es zu empfehlen, dass wenige Monate vor Auslaufen der Zinsbindung darauf geachtet wird, wie sich die Kreditsumme entwickelt hat und wie die Zinsen aktuell auf dem Markt aussehen. Sollten die Zinsen deutlich sinken, ist es möglich, dass hier definitiv entsprechend gehandelt wird und zwar ohne, dass ein großes Risiko eingegangen werden muss.

Chaos am Zinsmarkt: niedrige Zinskonditionen aus 2020 können zur Geldanlage genutzt werden!

Bedingt durch die aktuell hohen Zinsen auf dem Anlagemarkt ist es möglich, dass Baukredite auch zur Geldanlage genutzt werden können. Wer beispielsweise einen Kredit im Jahr 2020 mit einem Zinssatz in Höhe von 1% pro Jahr abgeschlossen hat, kann durchaus von der aktuellen Situation profitieren. Es ist möglich, dass die Kredittilgung auf das Minimum reduziert wird. Das heißt, dass z.B. nur 1% der Kreditsumme pro Jahr getilgt wird. Der Rest wird auf einem Tagesgeldkonto mit Einlagensicherung angelegt. Das bedeutet in der Praxis, dass z.B. beim Tagesgeldkonto 3% Zinsen pro Jahr möglich sind, der Kredit jedoch nur 1% Zinsen pro Jahr kostet. Somit ist es langfristig möglich, dass man aufgrund der aktuellen Situation sogar an den Zinssätzen auf dem Markt verdienen kann. Letztendlich darf das Geld nur nicht ausgegeben werden, sondern muss sicher angelegt werden, so dass man die Chance hat, hiermit definitiv gut zu arbeiten, anstatt eine Tilgung zu realisieren.

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Wer Beispielsweise früher 2.000 Euro je Monat als Familie getilgt hat, kann die Tilgung auf z.B. nur 400 Euro im Monat herunterschrauben und somit 1.600 Euro im Monat auf einem Tagesgeldkonto für sich arbeiten lassen. Diese Situation funktioniert so lange, wie man entsprechend gut aufgestellt ist und die Zinsen auf dem Markt attraktiv sind.

Sondertilgungen bieten oft bis 5 % Kreditreduktion pro Jahr an

Wichtig zu wissen ist auch, dass es bei der Baufinanzierung durchaus sinnvoll sein kann, mit Sondertilgungen zu arbeiten. Diese können die Kreditlast und auch die Zinslast sehr schnell und sehr effektiv reduzieren. Sondertilgungen werden in der Regel bis maximal 5% pro Jahr zugelassen. Das heißt, dass bei einer Kreditsumme in Höhe von ursprünglich 100.000 Euro für eine Baufinanzierung ein Betrag in Höhe von 5.000 Euro pro Jahr zusätzlich zurückgezahlt werden kann. Die Sondertilgung ist damit in jedem Fall ein praktischer Faktor, um den eigentlichen Kredit deutlich reduzieren zu können.

Bei Kreditabschluss muss genau geprüft werden, welche Formen der Sondertilgung möglich sind und wie oft diese ausgeübt werden können. Bei einem klassischen Kredit ist es denkbar, dass die Sondertilgungen schnell und bis zu 100% der Kreditsumme ausmachen können. Bei einem Baukredit, bzw. bei einem Immobilienkredit können die Summen oftmals nur bis 5% pro Jahr und zwar in Bezug auf die ursprüngliche Summe reduziert werden.

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